Aus «Latin Leo» wird «Billy Elliot»

Was für eine Chance, was für eine Herausforderung!
Leo Lemmerich, 13jähriger  Sekschüler und Tänzer des Teen Dance Club aus Frauenfeld, darf im weltbekannten Musical «Billy Elliot» schon bald die Hauptrolle spielen – abwechselnd mit Moritz und Nevio, zwei gleichaltrigen Jugendlichen. Er freut sich seit Wochen auf seinen ersten Auftritt, der am Samstag, den 2. November in der Maag Halle Zürich stattfindet.

Leo ist aber auch ziemlich aufgeregt. «Ich war schon nervös, als wir erstmals mit dem Orchester üben durften», verrät er kürzlich, als er mit grosser Tasche am Bahnhof Frauenfeld steht, um wieder ein Weekend lang zu den Proben zu fahren. Diese intensiven Sessions und Camps waren bereits eine äusserst intensive Angelegenheit. Die Premiere vor 1000 Augenpaaren wird dann nochmals eine ganz neue Erfahrung – aber Leos Vorfreude überstrahlt die Nervosität.

Leo hat sich mit der Thematik des Musicals intensiv beschäftigt. Sprudelnd erzählt er die Story des jungen Billy, der in einer nordenglischen Bergarbeiterstadt lebt und von seinem alleinerziehenden Papa ins Boxtraining geschickt wird. Billy habe aber gegen den Willen seines Vaters viel lieber den Ballett-Unterricht besucht, damit traditionelle Geschlechterrollen verschoben, was den Vater zu Weissglut getrieben habe. «Billy Elliot», das weltweit bekannte Musical, erzählt Geschichten auf mehreren Ebenen und wird nun in Zürich erstmals in deutscher Sprache aufgeführt. Um diese Rolle spielen zu können, müssen die drei jungen Hauptdarsteller also tanzen, singen, sprechen und spielen können. Leo brachte all diese Talente mit, die in den letzten Wochen und Monaten nun von Musicalprofis weiter geformt und gefördert wurden.

Mit Ballett kam Leo übrigens während den Corona-Zeiten erstmals in Berührung, nachdem er zuvor im Teen Dance Club Frauenfeld Latein getanzt hatte. Vor wenigen Wochen stand Leo mit seiner Partnerin Laura Tomasik etwas unerwartet auch erstmals auf dem Podest einer Schweizer Latein-Meisterschaft. Als D-Paar tanzten sich Leo&Laura mit sichtbarer Freude durch das wettkampferprobtere Feld, um sich letztlich die Bronzemedaille umhängen zu lassen. Das Latein-Training konnte für die SM aber nicht intensiviert werden, weil zeitgleich die Musical-Vorbereitungen viel Zeit kosteten. «Wir müssen derzeit alles genau planen, so dass alles aufgeht», erzählt Leo, der auch von der Kulanz seiner Schulleitung profitiert, auch wenn er hier keine Sonderbehandlung erfährt.

Aus «Latin Leo» wird nun für ein paar Monate also «Billy Elliot». Ist es für den jungen Frauenfelder gar der Anfang einer professionellen Tanzkarriere? Leo hätte nichts dagegen, schiebt diese Träume aber gleich wieder zur Seite und lässt sich nicht verrückt machen. Denn zuerst will er auf der Maag-Bühne an drei Aufführungen pro Woche jeweils das Beste aus sich herausholen und das grosse Publikum begeistern… vor allem seine stolze Mama und seinen Opa, der ihn auf dieses Casting hingewiesen hatte.

Text: Martin Zinser / Bilder Roman Schneuwly

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