Davide Corrodi/Maja Kucharczyk vom Tanzsportclub Zug haben an der Zehntanz-Weltmeisterschaft im slowakischen Bratislava brilliert und den Halbfinal erreicht. Mit ihrem 12. Platz unter 33 Tanzpaaren legten sie erneut ein eindrückliches Zeugnis ab, dass sie ihren Weg an die Tanzsport-Weltspitze kontinuierlich weiterführen. Es ist das beste Schweizer Resultat an einer Zehntanz-WM seit 1996, als Oliver und Sandie Baumann gar das Finale erreichten.
Die Fortschritte von Corrody/Kucharczyk, sichtbar in der Weltrangligste des Welttanzsportverbandes WDSF und nun auch an dieser Zehntanz-WM, sind der verdiente Lohn ihres konsequenten Trainings und zahlreicher Trainingscamps und Turnierstarts im Ausland. Man kennt Corrodi/Kucharczyk. Aus den talentierten, jungen Schweizern ist ein kompetitives Tanzpaar geworden, das den Wertungsrichtern auffällt.
Bild: Reini Egli
2019 war das Zuger Paar an derselben Weltmeisterschaft noch auf Rang 22, im Vorjahr im Rang 19 klassiert – und jetzt dieser grosse Sprung vorwärts. «Im Halbfinal wurden sie aus meiner Sicht sogar noch unterbewertet», befand Reini Egli, der die WM als Fotograf während 10 Stunden an der Tanzfläche beobachtete. Für ihn, der die internationale Tanzszene seit vielen Jahren begleitet, hätte das Schweizer Paar durchaus in die Ränge 8-10 gehört. Bei seinen Landsleuten beeindruckten ihn insbesondere Technik, die Dynamik und eine ausgereifte Präsenz. «Im Latein fielen sie mit neuen Choreografien auf, die sogar finalwürdig waren», schilderte Egli, der bei den Halbfinalisten in der Tendenz eine höhere Standard-Affinität feststellte.
Corrodi/Kucharczyk übersprangen die Starthürde in Bratislava mit 108 von 120 Kreuzen problemlos und nutzen die zweite Runde, wo sie etwas mehr Raum vorfanden und von der Qualität der gegnerischen Paare profitierten, zu einer Top-Leistung, was sie ins Halbfinale bringen sollte. Der Halbfinal in violett, die zweite Runde in giftgrünen Kleidern – auch bezüglich Outfit kam das Auge des Beobachters nicht an den Schweizern vorbei. Man darf gespannt sein, wie weit der stetige Aufwärtstrend bei Corrodi/Kucharczyk, die seit Juli 2017 miteinander tanzen, noch gehen wird.
Bild: Reini Egli
Der Weltmeistertitel sicherte sich das israelische Paar Andrea Roccatti/Marika Odikadze in einem dramatischen Finale. Die Ukrainer Earle Williamson/Veronika Myshko liessen sich erst im vierzigsten und letzten Tanz hauchdünn auf den Ehrenplatz verweisen. Bronze ging an Vladislav Untu/Polina Baryshnikova aus Moldawien.