Der Welttanzsportverband WDSF soll Gelder, die er für die olympische Disziplin Breaking vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erhalten hat, nicht korrekt eingesetzt und die junge Tanzsportdiszplin bei Olympia 2024 in Paris zudem fahrlässig «an die Wand gefahren» haben.
Die Investigativ-Redaktion des Schweizer Radio- und Fernsehens (SRF) deckt Unregelmässigkeiten der WDSF-Verbandsführung in einem grösseren Report auf. Die beiden SRF-Autoren lassen enttäuschte Vertreter der internationalen Breaking-Szene zu Wort kommen, zeigen Auszüge aus WDSF-Protokollen und brisante Mails. Hat der WDSF wirklich die Disziplin Breaking missbraucht, um dem olympischen Programm zu einem späteren Zeitpunkt ihre traditionellen Disziplinen Standard und Latein einpflanzen zu können?
Die Vorwürfe im Report sind happig; der WDSF bezieht Stellung und das IOC lobt zuletzt die Arbeit des WDSF bezüglich Breaking bei Olympia in den höchsten Tönen. Fakt ist, dass Tanzsport bei den nächsten Olympischen Sommerspielen 2028 in Los Angeles keine internationale Bühne mehr bekommt. Der Tanzsport hat eine grosse Chance verspielt!
Stellungnahme des STSV
Der Schweizer Tanzsportverband (STSV) nimmt den diese Woche im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) publizierten Investigativ-Report über unseren Dachverband, die World Dance Sport Federation (WDSF), sehr ernst. Der STSV stellt fest, dass die darin angesprochenen Themen und Kritikpunkte weitgehend mit seinen eigenen Beobachtungen übereinstimmen.
Die Forderungen nach mehr Transparenz und demokratischen Prozessen sieht der STSV als entscheidend für die nachhaltige und gesunde Weiterentwicklung des Tanzsports. Jede Organisation, auch ein Sportverband, ist verpflichtet, seine Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen zu erledigen. Der STSV hat in den letzten Jahren auch in Zusammenarbeit mit Swiss Olympic sehr viel investiert, diesen Ansprüchen gerecht zu werden.
Für den STSV gilt deshalb: «Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Strukturen zu verbessern und setzen dabei auf Transparenz und die Einbeziehung aller Beteiligten.»
Der STSV hofft, dass die WDSF ebenfalls Schritte einleitet, Transparenz und demokratische Strukturen im internationalen Verband zu verbessern.
11.01.2025/Schweizer Tanzsportverband