Corrodi/Kucharczyk mit Karriere-Bestresultat
Davide Corrodi/Maja Kucharczyk vom Tanzsportclub Zug (TSCZ) haben an der Zehntanz-Weltmeisterschaft in Villa Nova de Famalicao/POR den hervorragenden 7. Rang erreicht. Sie verpassten das Finale dabei nur hauchdünn, lieferten aber ihr persönliches Karriere-Bestresultat. Den Titel sicherten sich Williamson/Myshoko (UKR), Silber ging an Fazullin/Iwanska (POL), Bronze an Pèekunov/Kastelic (SLO).
«Das ist unser wertvollstes Resultat der gesamten Karriere», freuen sich Davide und Maja am Morgen nach ihrem 7. Rang an der WM Zehntanz in Portugal. Direkt nach dem Wettkampf waren sie noch traurig, das hochgesteckte Ziel, einen Finalplatz der besten 6 Paare, knapp verpasst zu haben. Als Weltranglistenerste durften sie sich dieses Ziel selbstbewusst stecken – und es war durchaus realistisch.
Der Wettkampf: Nach einer makellosen 1. Runde und einem selbstsicher getanzten Viertelfinale positionierten sie sich im Halbfinale nach den Latein-Tänzen zunächst auf Rang 5, lagen also wie erhofft auf Finalkurs. Dann wurde die Luft im Standard von Tanz zu Tanz immer dünner, bis sich die Letten Dobrecovs/Levchenko im Quickstep an den Schweizer Meistern vorbeizwängten und sich den letzten Finalplatz krallten. Ein Wimpernschlag entschied; 322,580 der Letten standen die 332,250 Punkte von Corrodi/Kucharczyk gegenüber – brutal.
Heute ist der Schmerz gewichen, überwiegt zu Recht der Stolz. «Wir waren den ganzen Tag voller Energie, hatten gute Stimmung und viel Spass», blickt Corrodi auf den Wettkampftag zurück, und Kucharczyk ergänzt: «Wir haben uns von Runde zu Runde gesteigert, es hat eigentlich alles gepasst.» Das TSCZ-Paar tanzt nun seit Sommer 2017 zusammen. Ihr Karriereverlauf ist vielversprechend, und ihrem ganz grossen Ziel, dereinst einen WM-Titel im Zehntanz zu gewinnen, sind sie in Portugal wieder einen Schritt näher gekommen. Die WM-Ränge 22, 19, 12 und 7 der letzten vier Welttitelkämpfe zeigen eine deutliche Tendenz. Und wer die WM-Resultate von 2019 hervorholt, als Corrodi/Kucharczyk erstmals am Start gestanden waren, kann feststellen, dass die diesjährigen Medaillengewinner damals auf den Rängen 5, 7 und 12 platziert waren. Mit anderen Worten; wer beharrlich weiterarbeitet und dabei das Ziel nicht aus den Augen verliert, wird irgendwann belohnt. «Wenn wir uns zudem mit den 6 besten Paaren vergleichen, so sind wir die Jüngsten im Feld», liefert Maja ein weiteres Argument, das irgendwann für sie sprechen könnte.
Noch ist das ferne Zukunftsmusik. Für Corrodi/Kucharczyk geht es in einer Woche nochmals um eine nationale Meisterschaft; in Felben-Wellhausen verteidigen sie am 18. November ihren Latein-Titel aus dem Vorjahr. Gelingt das, so wäre es die 11. SM-Goldmedaille und – was sie wohl noch etwas stolzer machen dürfte – nach den diesjährigen SM-Siegen im Standard und Zehntanz – das erste SM-Triple.